1. Lager auspressen
  2. Bremskolben auspressen
  3. Motorkolben auspressen
  4. Dichtungen selbst herstellen
  5. Kleinteile reinigen
  6. Wellendichtringe ausbauen
  7. Tank entrosten
  8. Schrauben kürzen
 

1. Lager auspressen

Ihr habt ein Kugellager/Gleitlager im Motorgehäuse, aber keinen Auszieher? So geht’s: Fett in die Mitte, passenden Bolzen drauf, hämmern. Wenn das Fett zwischen den Lagerschalen heraus kommt, kann man auch die innere Lagerschale entfernen. Dazu muß man den Kugelkäfig zerstören und die Kugeln auf eine Seite rollen. Dann kann der innere Ring heraus genommen werden.

 

2. Bremskolben auspressen

Ein Stück Rohr mit passendem Gewinde für Bremssattel auf der anderen Seite ein Schmiernippel drauftütteln, die Fettpresse ansetzen und schon kommt der Bremskolben rausgeploppt. Mit Pressluft geht’s auch, allerdings kommt dann der Bremskolben nicht herausgeploppt sondern geschossen also entweder nicht mit Pressluft arbeiten oder nicht so genau hinschauen!!

 

3. Motorkolben auspressen

Festgebackene Motorkolben bekommt man mit dieser Methode aus dem Zylinder heraus. Keramik aus einer Zündkerze raus pfriemeln, ein Stück Rohr mit einem Schmiernippel dranschweissen oder hartlöten, in den Zylinderkopf schrauben, Fettpresse ran und den Kolben rauspressen. Das geht beim 4-Takter natürlich nur, wenn die Ventile zu sind und beim 2-Takter auch nur, wenn die Überströmkanäle nicht offen sind. Evtl. das ganze vorher mit Kriechöl einsprühen und ein paar Stunden/Tage einwirken lassen.

 

4. Dichtungen selbst herstellen

Kleine Dichtungen kann man exakt herstellen, indem man das abzudichtende Teil auf den Scanner legt und die Konturen dann direkt auf das Dichtpapier druckt. Dann sauber mit der Schere ausschneiden. Ein Locheisen ist ganz hilfreich für die Löcher. Kann man auch selbst herstellen indem man ein Rohr in die Drehbank einspannt und anschärft oder in die Bohrmaschine und eine Feile dranhält. Kleinere Löcher kann man mit Lochzangen herstellen, die eigentlich für Leder gedacht sind.
Besitzt man keinen Scanner, kann man die Dichtfläche auch mit Fett einstreichen und auf das Dichtungspapier pressen. Die Kontur zeichnet sich nun auf dem Dichtungspapier ab.

 

5. Kleinteile reinigen

Kleinteile wie Motordeckel usw. lassen sich gut mit Essigreiniger reinigen. Man legt die Teile für einige Zeit hinein und schaut zu wie das Ganze zu sprudeln anfängt. Nach einiger Zeit sehen sie aus wie neu. Die Teile sollten aber nicht zu lange darin liegen, denn Essigreiniger reagiert ziemlich aggressiv und es ist nicht auszuschließen, dass sie sich fast ganz auflösen. Ich habe mal eine kleine Feder in der trüben Brühe vergessen und diese sah nach ca. 2 Tagen aus wie aus einem Kugelschreiber. Auch ehemals glänzende Aluteile können nach längerem Bad matt werden also erst mal ausprobieren und nicht später meckern.

 

6. Wellendichtringe ausbauen

Wenn ihr mal in die Verlegenheit kommen solltet Wellendichtringe bei eingebauter Welle ausbauen zu müssen, könnt ihr 3 Bohrungen ca. 2 mm groß in den Dichtring am Umfang verteilt einbohren und passende SPAX - Schrauben eindrehen. Nun lässt sich der Dichtring relativ einfach mit einer Zange an diesen Schrauben ausziehen. Einfacher geht’s mit einem Rückwärtshammer, an dem die SPAX – Schrauben angelötet sind.

 

7. Tank entrosten

Es gibt sicherlich viele Wege und Mittel einen Tank zu entrosten. Ich habe mal KREEM WEISS der Firma Ammon probiert und kann bis jetzt nichts Schlechtes berichten. Das Set besteht aus vier Mitteln :

  1. Entroster (Granulat)
  2. Reiniger (Granulat)
  3. Tanksiegel (Flüssig)
  4. Reaktionsmittel (Flüssig)

Zur Vorgehensweise:

  1. Man sollte erstmal den Benzinhahn abbauen und evtl. auch den Tankdeckel.
  2. Ist der Tank stark verrostet sollte man mechanisch den groben Rost entfernen. Es gibt da mehrere Wege, die nach Rom führen und im Allgemeinen auch bekannt sind (Glassplitter, Schrauben, Betonmischer). Ich habe SPAX – Schrauben benutzt und zwar relativ Kleine, um auch in die letzten Ritzen zu kommen.
  3. Dann wird das Entfetter/Reinigergranulat mit Wasser angemischt (Destilliertes Wasser soll die Reinigungswirkung verbessern). Und der Tank wird damit, nachdem die Öffnung des Benzinhahns mit einem Korken verschlossen wurde, bis zum oberen Rand gefüllt.
  4. Laut Anleitung soll nun ein Tauchsieder in die Tanköffnung gesteckt und das Gemisch ca. 30 min. lang auf 50 – 60 °c erhitzt werden. Da bei mir kein Tauchsieder in die Öffnung gepasst hat, hab ich den Tank vorne und hinten abgestützt und einen Heizlüfter darunter gestellt. Da der Reiniger mehrfach verwendet werden kann hab ich ihn nach der Behandlung aufbewahrt.
  5. Nun kommt der Entroster zum Einsatz. Er wird genauso angesetzt wie der Reiniger und verbleibt ebenfalls 30 min. bei 50 – 60 °c im Tank, dessen Wände sich nun leicht gelb färben.
  6. Nach dieser Behandlung wird der Tank mit einer Heißluftpistole innen trocken gefönt, um ihn für die Lackierung vorzubereiten.
  7. Nun werden das Reaktionsmittel und das Tanksiegel gemischt. Die Gebinde sind schon im vorgeschriebenen Verhältnis angeliefert.
  8. Das Ganze wird in den Tank gekippt und dieser entweder mit einem alten Deckel ,oder mit dem Originalen und einer dazwischengelegten Plastikfolie, verschlossen und einige Zeit geschwenkt, damit sich das Siegel auch überall gleichmäßig im Tank verteilt.
  9. Das überschüssige Material wird zurück in die Dose gefüllt und der Tank dann weiterbewegt, um eine gleichmäßige Schicht zu gewährleisten.
  10. Nach ca. 3 Stunden werden die Punkte 8 und 9 wiederholt.
  11. Nach ca. 8 Tagen ist die Schicht auf Basis von synthetischem Kautschuk vollständig getrocknet.
 

8. Schrauben kürzen

Hier noch ein kleines, nützliches Werkzeug, daß ich damals in meiner Lehre gemacht habe. Toll, um Schrauben in den Schraubstock einzuspannen.

Ich hoffe Ihr könnt euch vorstellen, wie das hier funktioniert. Zur Herstellung:

Die Senkungen sind dazu da, um die Schrauben kürzer als 15mm absägen zu können. Warum man das Teil nicht schmäler macht? Damit es im Schraubstoch besser sitzt. Nachteil an der Geschichte ist, daß man die Schrauben immer ganz hineinschrauben muß. Es gibt da noch eine andere Variante bei der die Backen weiter auseinender gehen, die ist aber aufwendiger herzustellen.

 
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